Time to Detox - endlich wieder wohlfühlen.
Seit Alters her werden verschiedenste Maßnahmen mit dem Ziel der inneren Reinigung des Körpers durchgeführt. Da man Stoffwechselendprodukte mit Schlacken verglich, bürgerte sich der Begriff der "Entschlackung" ein.
Warum eine Kur?
Der menschliche Körper ist ein wahres Wunderwerk. Täglich ist er damit beschäftigt uns gesund und fit zu halten und leistet dabei Unermessliches. Dabei hat der Stoffwechsel neben dem Immunsystem die meiste Arbeit zu erbringen. Stress, Hektik, Umwelt, Bewegungsmangel, Genussmittel und Ernährungsfehler können unseren Stoffwechsel mit der Zeit aus dem Gleichgewicht bringen. Meist ist dies ein schleichender Prozess. Durch die Anhäufung von Stoffwechselendprodukten übersäuert unser Körper zunehmend. In vielen Studien werden die Spätfolgen einer Übersäuerung (Azidose) mit typischen Zivilisationskrankheiten und Befindlichkeitsstörungen in Verbindung gebracht. Wie also den Stoffwechsel anregen?
Verstoffwechselung beginnt auf Zellebene
Bei den meisten Methoden steht in der Regel eine unspezifische Aktivierung der Leistung von Leber, Niere und Darm im Vordergrund, ohne die biochemischen Mechanismen auf Zellebene zu berücksichtigen. Doch diese biochemischen Zusammenhänge sind die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche, gesundheitsfördernde Kur. Denn der Biotransformationsprozess1) beginnt auf Zellebene. Zur Entsorgung von Substanzen bedient sich unser Körper einer Reihe hochspezifischer Enzymsysteme, die in unterschiedlichen Konzentrationen in unseren Zellen nachweisbar sind.
Die 3 Phasen der Biotransformation
Wissenschaftler haben erkannt, dass die Biotransformation in unserem Körper in 3 Phasen abläuft.
Phase I: In unserem Körper sammeln sich immer wieder Stoffwechselendprodukte an, die nicht direkt über den Harn oder den Stuhl ausgeschieden werden können. Denn meist sind diese Substanzen lipophil, d.h kaum oder gar nicht wasserlöslich. In der Phase I des Biotransformationsprozesses müssen deshalb die lipophilen Substanzen in eine ausscheidungsfähige, d.h. wasserlösliche Form gebracht werden. Dies erfolgt mittels eines ausgeklügelten Enzymsystems. Bei diesen Prozessen entstehen reaktive Zwischenprodukte, die ebenfalls toxische Wirkung aufweisen können. Deshalb ist die Phase II des Biotransformationsprozesses essentiell.
Phase II: In der Phase II des Biotransformationsprozesses werden die Stoffwechselendprodukte und etwaige Zwischenprodukte mittels spezifischer Enzyme neutralisiert, d.h. für die endgültige Ausscheidung aufbereitet. Die Phasen I und II erfolgen in der Leber.
In der letzten Phase werden die Stoffwechselendprodukte aktiv aus den Zellen ausgeleitet. Sobald die Umwandlung und Neutralisation der Substanzen abgeschlossen ist, werden sie zur Niere oder dem Darm transportiert. Hierbei ist es wichtig, die Funktionen der Ausscheidungsorgane zu unterstützen, damit die Ausleitung der Stoffwechselendprodukte möglichst rasch erfolgt.
Vitalstoffe fördern die Verstoffwechselung
Die Enzyme, die in der Phase I und II des Biotransformationsprozesses Stoffwechselendprodukte umwandeln, neutralisieren und ausleiten, reagieren sehr empfindlich auf eine Unterversorgung mit bioaktiven Substanzen. Die Aktivität eines der wichtigsten Enzyme in unserem Körper, die sogenannte Glutathionperoxidase, hängt von einer ausreichenden Versorgung mit dem Spurenelement Selen ab. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielweise Glucosinolate, steigern die Aktivität der Enzyme in Phase I und II. Glucosinolate kommen vor allem in Broccolisprossen, Kresse, Rosenkohl und Meerrettich vor. Allerdings werden diese Gemüsesorten heutzutage kaum noch in ausreichender Menge verzehrt oder verlieren durch falsche Zubereitungsarten ihre Wirksamkeit. Hochkonzentrierte durch patentierte Verfahren hergestellte Konzentrate und Extrakte können hier Abhilfe schaffen. Um die Funktionen der Ausscheidungsorgane Darm und Niere zu fördern, bieten sich Flohsamenschalen und Brennessellblätter an: Flohsamenschalen quellen im Darm und erhöhen so die Darmtätigkeit. Brennesselblätter unterstützen die Nierentätigkeit und fördern die renale Ausscheidung.
Aufbau nach einer Kur
Nach einer Kur empfiehlt sich die Einnahme von Probiotika. Dadurch wird der zuvor von Stoffwechselendprodukte und Bakterien gereinigte Darm wieder mit „guten" Bakterien aufgebaut. Diese bilden eine optimale Darmflora, um Bakterien entgegenzuwirken.
Tipps zu Detox:
#Tipp 1: Achte darauf während einer Kur viel zu trinken. Am besten sind Wasser oder ungesüßte Kräutertees geeignet.
#Tipp 2: Bewegung, vor allem an der frischen Luft, tut gut. Schon ein täglicher Waldspaziergang hilft, die Verdauung anzuregen und das Immunsystem zu stärken.
#Tipp 3: Gönn dir Ruhe und Entspannung. Acht Stunden Schlaf pro Nacht sollten es sein.
#Tipp 4: Massagen und Saunagänge unterstützen den Stoffwechsel. Außerdem tun sie der Seele gut.
Literatur
Martin, M. : Säuren, Basen und Entgiftung in der naturheilkundlichen Praxis. Ralf Reglin Verlag. Köln 2005
Erläuterung
Die Biotransformation ist ein Vorgang, bei dem nicht ausscheidbare Stoffe durch chemische Prozesse in ausscheidbare Stoffe umgewandelt (transformiert) werden und kann in drei Phasen (Phase I, II und III) eingeteilt werden. Dabei werden lipophile Endobiotika und Xenobiotica (Organismusfremde organische Verbindungen) in hydrophile Stoffe umgewandelt, um über Niere oder Galle ausgeschieden werden zu können. Quelle: „Biotransformation" https://de.wikipedia.org/wiki/Biotransformation, abgerufen am 12.08.2014.