Inulin

Inulin

Herkunft und Geschichte: 

Inulin ist ein Polysaccharid, dass in vielen Pflanzen hergestellt wird und zu den Ballaststoffen zählt. Es findet sich heutzutage auch oft in Lebensmitteln wieder, so wird es in Joghurt als Fettersatz und in einigen tierischen Waren, wie Wurst, als Ballaststoffquelle verwendet. Aufgrund seines leicht süßlichen, geringen Eigengeschmacks lässt sich Inulin gut in Speisen und Produkte einbauen. Unser Körper kann das Inulin nicht selbst abbauen, stattdessen wird es von Darmbakterien fermentiert zu kurzkettigen Fettsäuren, die als vorteilhaft für die Gesundheit zählen. Gängige Pflanzen, die Inulin enthalten, sind Artischocke, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Banane und viele weitere. Kommerzielles Insulin wird jedoch aus den Wurzeln der Zichorie gewonnen. 

Der Verzehr von Ballaststoffen wie Inulin wird im Allgemeinen mit einem geringeren allgemeinen Sterblichkeitsrisiko und einem geringeren Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Es wird ebenfalls von protektiver Wirkung gegen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Adipositas, Hyperlipidämie, Hypertonie ausgegangen. Es gibt keinen offiziellen Tagesbedarf an Ballaststoffen, jedoch liegt der Richtwert bei mindestens 30 g pro Tag. In Deutschland liegt die durchschnittliche Zufuhr bei 18-19 g, was unter dem Richtwert liegt. Daher ist es wichtig sich über mögliche Ballaststoffe wie Inulin und dessen Quellen zu informieren, sowie ein Bewusstsein für seine Ballaststoffzufuhr zu entwickeln. 

Eigenschaften: 

Inulin als Ballaststoff lässt sich als Präbiotikum verwendet. Ein Präbiotikum ist wie Nahrung für die gesunden Darmbakterien und kann von diesen verstoffwechselt werden, was das Wachstum dieser fördert sowie für uns gesundheitsfördernde Produkte der Bakterien erhöht. Als solch eine Ballaststoffquelle, hat es positive Auswirkungen auf das Verdauungssystem & Darmbakterien und kann zusätzlich einen Schutzfilm an der Darmwand bilden. Inulin wird daher auch oft verwendet in Darmkuren und – reinigungen. 

Zahlreiche vorteilhafte Wirkungen, die bisher entdeckt wurden und als Präbiotikum interessant sind: 

  • Darmflora – Inulin hilft bei der Regulation des Darmmikrobioms in dem es das Wachstum von gesunden Bakterien fördert. Ein gesunder Darm bessert zudem Entzündungsreaktionen bei chronischen Darmerkrankungen und bessert Verstopfung sowie den Stuhlgang. Auch zeigten Studien, dass Inulin das Risiko für Darmkrebs einsetzen kann. Bessere Ergebnisse zeigten sich bei Einnahme von Inulin mit Probiotika.  

  • Mineralienaufnahme und Knochengesundheit – Inulin verbessert bei ausreichender, langzeitiger Einnahme vermutlich die Kalziumaufnahme im Körper und wirkt sich somit positiv auf die Knochenmineraldichte aus. Auch Magnesium und Eisenaufnahme könnte gefördert werden. Eine Studie zeigte nach 3 Wochen Inulin Supplementation eine verbesserte Kalziumaufnahme von 18%. Die verbesserte Kalziumaufnahme fördert die Knochengesundheit auch bei Frauen nach der Menopause, bei denen die Knochendichte besonders problematisch ist. Inulin in seine Ernährung einzubauen könnte somit das Osteoporoserisiko in späteren Jahren lindern. Es wird angenommen, dass eine Inulin Zufuhr von täglich 8-10 g die Kalziumabsorption und den Gesamtknochenmineralgehalt unterstützt. 

  • Lipidstoffwechsel – Inulin hat Einfluss auf die Regulation des Lipidstoffwechsels und hat damit einen positiven Einfluss auf die Senkung der Blutfette und des Cholesterinspiegels, wenn erhöhte Werte vorliegen. Da zu hohe Blutfettwerte mit Atherosklerose und anderen koronaren Herzkrankheiten assoziiert ist, kann Inulin, wie auch andere Ballaststoffe, das Risiko an diesen zu erkranken senken. 

  • Diabetes melltius Typ 2 Inulin reduzierte in Studien den Langzeitblutzucker und senkt in Diabetespatienten Entzündungsmarker. Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2 gehen zudem meist mit einer gestörten Darmflora und -fermentation einher, die mit Inulin in einer Studie nach 6-wöchiger Supplementation verbessert werden konnte. 

  • Gewichtsregulation – Inulin zeigte in vieler Hinsicht positiven Einfluss auf das Gewicht. Zum einen werden in Tiermodellen Fettablagerungen abgebaut bei einer Inulin-reichen Ernährung, zum anderen ist auch Appetit ein großer Faktor bei der Bildung von Übergewicht. Inulin erhöhte das Sättigungsgefühl und verbesserte die subjektive Appetitbewertung bei übergewichtigen und adipösen Kindern im Alter von 11 bis 12 Jahren. In Studien ergab eine zusätzliche Insulineinnahme in einem Abnehm-programm einen verbesserten Gewichtsverlust. Auch wurde an übergewichtigen Mäusen gezeigt, dass Inulin zu einer Wiederherstellung der antimikrobiellen Schutzfunktion im Darm beiträgt und somit vor möglichen Übergewicht-bezogenen Darmentzündungen schützen könnte. 

  • Linderung von Depressionen – Da das Darmmikrobiom auch stark mit dem Gehirn zusammenhängt und reichlich Einfluss auf psychologische Krankheiten gezeigt hat, könnte Inulin auch positive, unterstützende Wirkungen bei Erkrankungen wie Depressionen liefern. In Studien zeigten sich ein verbessertes Gedächtnis und antidepressive Wirkungen bei Inulineinnahme. 

 

Inulin enthaltende Lebensmittel 

Lebensmittel, die sich als gute Inulinquellen eignen, sind: Artischocke, Knoblauch, Lauch, Schalotte, Spargel, Yaconwurzel, Zichorienwurzel und Zwiebel. 

Mögliche Nebenwirkungen 

Ballaststoffe wie Inulin haben eine positive Wirkung auf den Darm, können aber bei manchen Menschen Blähungen und Durchfall verursachen, insbesondere bei Menschen, die nicht an eine ballaststoffreiche Ernährung gewöhnt sind. 

Zur Unterstützung der Wirkung von Probiotika 

Eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die Wirkung von Probiotika meistens, da Präbiotika wie Ballaststoffe das Wachstum und die Aktivität von probiotischen Bakterien im Darm fördern. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Obst sind empfehlenswert. Zudem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.   

Wir von AgilNature haben uns in unserem “SynbioticAgil” Produkt, dass dich mit Probiotika wie Bifidobacterium lactis und weiteren versorgt, auch um Präbiotika gekümmert um die beste Wirkung zu entfalten. So enthält unser Produkt SynbioticAgil zusätzlich das Präbiotikum Inulin. 

Welche AgilNature® Produkte enthalten Inulin? 

Produkt 

Menge 

NRV* 

SynbioticAgil 

3,02 g pro Tagesration (à 6 Kapseln) 

** 

 

*Nutrient Reference Value = Prozentsatz des Referenzwertes nach Anlage XIII der Lebensmittelinformationsverordnung VO (EG) Nr. 1169/2011. 

** Keine Empfehlung vorhanden.   

 

Literatur: 

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